Es gibt kein besseres Gefühl, als wenn man im Kalender markiert, für wann man die Ernte seiner Cannabispflanzen plant. Das ganze Procedere mit Ernten, Schnibbeln, Trocknen und Curen ist aber etwas komplexer, als nur darauf zu warten, bis der finale Tag im Kalender endlich kommt. Im Folgenden erfährst Du alles, was Du wissen musst, wenn die Erntezeit gekommen ist, z. B. verschiedene Vorgehensweisen, die Wissenschaft hinter dem Curing von Cannabisblüten, um einen ultimativ guten Flavour und Turn zu erreichen, oder was man mit dem Ernteverschnitt Sinnvolles anstellen kann.
Wann ist die richtige Zeit zur Cannabisernte?
Früher sagten Grower immer, dass die richtige Zeit für den Ernteschnitt gekommen ist, wenn die Blütennarben zu 90% braun sind. Heutzutage achten selbstanbauende Cannabis-Liebhaber eher darauf, die Pflanzen zu ernten, wenn sich die Cannabinoid- und Terpenentwicklung auf dem Höhepunkt befindet. Hier eine Liste aller Variablen, die es zu berücksichtigen gilt, bevor man sich die Handschuhe überstreift und zur Ernteschere greift:
- Die meisten Trichome sehen milchig und teilweise bernsteinfarben aus.
- Die Calyx-Entwicklung hat maximale Schwellung erreicht.
- Die Trichomköpfe sind groß und erscheinen nicht unreif.
- Die Pflanzen wurden gespült und ihre Farbe ist allgemein verblasst.
- Die Narben sind braun geworden und haben sich an die Blüten geschmiegt.
Zeit zum Schnibbeln!
Wenn die oben genannten Kriterien zutreffen, ist die Zeit zum Ernten gekommen, und Du fängst entweder sofort mit dem Schibbeln an oder lässt die Pflanzen erst trocknen, bevor Du Hand an sie legst. Im Folgenden schildern wir zwei mögliche Methoden, beide haben ihre eigenen Vorteile.
Der Cannabis-Trockenschnitt – Die ganze Pflanze aufhängen
Wenn Du eine Cannabispflanze erntest, besteht eine Option darin, einfach die ganze Pflanze 10-14 Tage lang zum Trocknen aufzuhängen. Die Laubblätter werden dabei normalerweise entfernt und alles andere wird an der Pflanze belassen, die während der gesamten Trocknungsperiode im Trocknungsraum verbleibt.
Vorteile dieser Methode
- Besser für Grower mit vielen Pflanzen geeignet, die keine Zeit haben, die frische Ware sofort zu verarbeiten.
- Wenn man trockene Buds verarbeitet, ist es viel leichter, überschüssiges Blattmaterial zu entfernen.
- Mit dem trockenen Blattmaterial und kleineren Buds kann man eine Trockensiebung vornehmen.
- Ermöglicht dem Grower ein 10 bis 14-tägiges Arbeitsfenster während die Cannabispflanzen trocknen.
Der Cannabis-Nassschnitt – Verwendung eines Trocknungsnetzes
Wenn Du es vorziehst, sofort auf enge Tuchfühlung mit Deinen Cannabispflanzen zu gehen, ist der Nassschnitt das Beste für Dich. Dazu werden die Pflanzen über dem Boden abgeschnitten und man beginnt mit dem Entfernen der Laubblätter, dann werden nach und nach die einzelnen Buds abgetrennt. Sobald man einen hübschen Haufen von Buds zusammen hat, fängt man an, sie sorgfältig per Hand zu maniküren.
Vorteile dieser Methode
- Es fällt leichter, einen Bud perfekt zu maniküren.
- Konzentriert man sich gut, ist es leichter, den gleichen Qualitätsstandard beizubehalten.
- Man kann den nassen Ernteverschnitt einfrieren und damit bei Bedarf Haschisch herstellen.
- Die Buds trocknen schneller als beim Trockenschnitt.
Der ideale Cannabis-Trocknungsraum
Egal, ob Deine Pflanzung Weltklasse war oder nicht - die Art und Weise, wie die Ernte getrocknet wird, spielt für das finale Aroma und die Wirkung eine sehr große Rolle. Deine Cannabispflanzen einfach nur in einem dunklen Schrank oder Raum aufzuhängen, reicht nicht aus, denn wenn Du möchtest, dass die Aromen und Terpene später ultimativ zur Geltung kommen, musst Du Deinen Trocknungsraum speziell herrichten.
Folgende Bedingungen sollten beim Trocknen herrschen:
- Es ist ein Aktivkohlefilter vorhanden, der den Geruch der trocknenden Cannabispflanzen neutralisiert.
- Die Temperatur sollte 18-24°C betragen.
- Die relative Luftfeuchtigkeit sollte möglichst nah bei 50% liegen.
- Der Raum sollte stockdunkel sein, es darf kein Sonnenlicht einfallen.
- Bei Bedarf Einsatz eines Luftentfeuchters, um die Luftfeuchtigkeit auf etwa 50% zu senken.
- Eine ausreichende Deckenhöhe, um bei Bedarf ganze Pflanzen aufhängen zu können.
Nun ist es Zeit, Deine Medizin zu curen!
Wenn wir daran denken, etwas reifen zu lassen, geht es meist um Käse oder Fleisch, aber was genau bedeutet es, Cannabis-Buds reifen zu lassen bzw. zu curen? Wenn man angetrocknete Blüten in luftdichte Glasbehälter steckt, ist es das Hauptziel, es der darin vorhandenen Luft zu ermöglichen, das noch verbliebene Chlorophyll abzubauen, aber auch, das Terpenprofil bestmöglich herauszuarbeiten. Dies macht man, indem man die Glasbehälter zu ¾ befüllt, sie jeden Tag nur für 10 Minuten offenstehen lässt und dann wieder den Deckel drauf macht. Die Glasbehälter vor direktem Sonnenlicht schützen und an einem kühlen dunklen Platz aufbewahren!
Die Vorteile des Curings von Cannabis-Buds
- Der Geschmack wird erheblich verbessert.
- Nur 10 Minuten pro Tag reichen aus, um das Curing durchzuführen.
- Die Wirkung wird potenter und medizinischer.
- Beim Konsum sind die Cannabis-Buds optimal gereift.
- Für das Curing kann ein simpler luftdichter Glas- oder Plastikbehälter verwendet werden.
Was macht man mit dem Ernteverschnitt?
Der Ernteverschnitt ist ein Bonus, der bei der Ernte der Cannabispflanzen anfällt. Er besteht aus harzigen Blütenblättern und kleinen Buds von unten, die es nicht in die Curing-Glasbehälter schaffen. Der Verschnitt kann dazu verwendet werden, per Trockensiebung oder Eiswasser-Methode Haschisch herzustellen.
Die Top 3-Sorten von Paradise Seeds für die Haschproduktion:
Foto 1: Sechs Plastikbehälter, in jedem reift eine verschiedene Sorte.
Foto 2: Die Buds in den Behältern sind perfekt getrocknet und gecured.