Indica vs Sativa, was ist der Unterschied? Auch wenn die Freuden von Cannabis noch Neuland sind für Dich oder Du vor Deinem ersten Grow mit Hanfsamen stehst, wirst Du diese Begriffe zweifellos schon mal gehört haben, denn sie fallen ständig bei der Kategorisierung unterschiedlicher Marihuana-Sorten. Dieses Thema gibt mehr her, als auf den ersten Blick erkennbar ist, werfen wir also einen genaueren Blick darauf:
Indica vs Sativa: Worauf stehst Du?
Bist Du ein Indica-Typ? Magst Du gern Gras, das schnelle und starke Entspannung sowie eine Art von Wohlbefinden schenkt, die Dich euphorisch in die Gemütlichkeit der Couch eintauchen und Dich einen guten Film oder eine Videospiel-Session genießen lässt? Klassische Paradise-Indicas (bei denen der Indica-Prozentanteil mehr als 60% beträgt) sind El Dorado OG, Californian Gold und White Berry.
Oder bist Du ein Sativa-Typ? Magst Du gern Gras, das Dir einen Energieschub und eine Klarheit vermittelt, durch die Du Dich freudig in kreative Betätigungen stürzt, bei denen Dein Gehirn förmlich schwirrt, sich womöglich aber auch durch den plötzlichen Drang ablenken lässt, endlich unter der Couch sauberzumachen? Klassische Sativas (bei denen der Sativa-Prozentanteil mehr als 60% beträgt) der Paradise Seeds-Kollektion sind Delahaze, L.A. Amnesia und Chocolate Wafflez.
Nun, diese Szenarien sind leicht übertrieben, doch die Indica-Wirkung wird generell mit Entspannung assoziiert, während die Sativa-Wirkung mit Energie in Verbindung gebracht wird, weswegen Indica oft als „Abend-Gras“ und Sativa als „Tagsüber-Gras“ (das aber auch gut ist, um abends auszugehen und Leute zu treffen) eingestuft wird.
Was ist der Unterschied zwischen Indica- und Sativa-Pflanzen?
Neue Paradise-Kunden fragen oft, ob es einen Unterschied zwischen Indica und Sativa gibt. Die Antwortet lautet „ja“! Die äußere Erscheinung einer bestimmten Cannabispflanze ist traditionell ein Anhaltspunkt für die Einordnung in die Indica- oder Sativa-Kategorie gewesen. Indica-Hanfpflanzen sind typischer Weise kürzer und buschiger und haben breitere Blätter, fettere Buds und eine schnellere Reifezeit. Diese Unterscheidung wurde gemäß der Arbeit eines Biologen des 19. und 20. Jahrhunderts vorgenommen, der die unterschiedliche Wuchsform bei Marihuanapflanzen in den Bergregionen Afghanistans entdeckte (Indicas kommen auch in Indien und Pakistan vor).
Sativas zeigen ein anderes Wuchsverhalten, sie neigen dazu, höher und schlanker zu wachsen und bilden schmalere Blätter. Sie reifen zudem tendenziell später und produzieren dünnere und längere Buds. Sativa-Landrassen finden sich nahe des Äquators in Südamerika, Afrika und Südostasien, ihre Wuchsformen könnten davon geprägt worden sein, dass sie in ihrer Umgebung mit weniger Wasser zurechtkommen mussten.
Wie wir in diesem Artikel aber noch sehen werden, sind heutzutage nur wenige Sorten reine Indicas oder Sativas, was an jahrelangen Züchtungsprozessen liegt. Innerhalb der Paradise Seeds-Kollektion kommt Durga Mata, eine 90%ige, aus afghanischen und himalayischen Landrassen gezüchtete Indica, einer reinen Indica wohl am nahesten. Deshalb wirst Du bei uns oft Sorten sehen, die als Sativa-dominant beschrieben werden.
Indica, Sativa und die Debatte über den Entourage-Effekt
Es scheint jedoch, als wenn die Frage des Unterschieds zwischen Indica und Sativa mit der Zeit immer komplizierter geworden und mittlerweile ein heiß diskutiertes Thema geworden ist. Viele Jahre lang war „Sativa“ oder „Indica“ eine bequeme Etikettierung zur Unterscheidung von Cannabispflanzen, basierend auf Aussehen und Wirkung. Doch diese grundlegende Einteilung wird nun, da immer mehr wissenschaftliche Studien Eingang in die Diskussion finden, als veraltet angesehen.
In den letzten Jahren lag der Fokus auch auf dem sog. Entourage-Effekt, welcher die Art und Weise beschreibt, wie verschiedene Stoffe (im Wesentlichen Cannabinoide und Terpene) einer bestimmten Hanfsorte oder -pflanze in Kombination miteinander eine bestimmte Wirkung erzeugen. Diese neue Denkschule brachte etwas mehr Licht in die Geheimnisse der Cannabispflanze und wie sie mit dem menschlichen Endocannabinoid-System interagiert, doch aus der Welt der Wissenschaft kam auch etwas Gegenwind, dieser Ansatz wurde teils als Marketing-Hype verworfen. In einem Artikel in Scientific American zeigte sich ein Neurobiologe von der Columbia University, der zu Cannabis forscht, skeptisch: „Die Öffentlichkeit hat das Konzept des Entourage-Effekts sehr dankbar angenommen, aber viele Daten gibt es dazu bislang nicht.“
Indica, Sativa und Hybrid-Hanfsorten
Ein weiteres Element der Unterscheidung von Indica und Sativa ist der Hybrid-Faktor. Mit dem starken Wachstum der Cannabissamen-Industrie (was unweigerlich mit einer gesteigerten Nachfrage nach Hanfsamen einherging) hat sich genau wie auch bei anderen Konsumgütern ein regelrechter Hype um neueste (Sorten-) Trends entwickelt. Hybriden – welche die von Indica- und Sativa-Eltern jeweils gewünschten Eigenschaften miteinander kombinieren – sind für Züchter das perfekte Konzept zur Entwicklung neuer wunderbarer Sortengenetik (siehe hierzu auch unseren Artikel über Hybrid-Cannabissamen und -Pflanzen).
Tatsächlich ist es so, dass die meisten Cannabiskonsumenten die Kombination von Sativa und Indica bevorzugen, doch wie bei allen anderen Dingen auch werden sie natürlich von ihren persönlichen Vorlieben geleitet, wenn sie feminisierte Cannabissamen kaufen.