In den vergangenen 5 Jahren haben wir beobachtet, wie ein bestimmtes Nährmedium in der Welt des Cannabis-Anbaus immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat: Kokosfaser. Ein extrem produktives Substrat, dass absolut perfekt geeignet ist für Anfänger, da es dem Anbau mit Erde sehr ähnlich ist, während es gleichzeitig viele Vorteile einer Hydrokultur mitbringt. Ein komplettes Hydrokultur-System einzurichten, kann besonders für Anfänger ein wenig herausfordernd sein, aber Kokosfaser ist ein Substrat für alle, die diese Methode zum ersten Mal ausprobieren.
Was ist Kokosfaser?
Kokosfaser, manchmal auch Kokostorf genannt oder einfach nur “Coir”, wird aus pulverisierten, äußeren Umhüllung (Mesokarp) der Kokosnuss hergestellt. Des gibt verschiedene Güteklassen zu unterschiedlichen Preisen. Für beste Ergebnisse, empfehlen wir eine feine Mischung ohne Verunreinigungen oder Klumpen.
Es ist normalerweise in zwei verschiedenen Varianten erhältlich, entweder zu einem Ziegel gepresst oder in einer Tüte wie reguläre Blumenerde. Jede größere, namhafte Firma, die Nährstoffe für Cannabis-Pflanzen verkauft, bietet ihre eigene Kokosfaser-Mischung an. Falls Ihr Euch für einen günstigeren Ziegel entscheidet, solltet Ihr es eventuell erst einmal durchspülen bevor Ihr mit dem Anpflanzen beginnt (da einige möglicherweise Nährstoffe enthalten, die schädlich sind für Cannabis-Setzlinge).
Die Vorteile von Kokosfaser für den Cannabis-Anbau
Kokosfaser hat einige Vorteile gegenüber Erde oder Hydrokultur, und zwar für Neulinge und erfahrene Züchter gleichermaßen.
- Hohes Luft-Wasser-Verhältnis - Eins der größten Vorteile von Kokosfaser, besonders wenn gemischt mit Perlite, ist seine Fähigkeit Sauerstoff anzureichern. Wenn in Erde angebaut wird, kann es passieren, dass die Wurzeln nicht genügend Sauerstoff erreicht wenn das Substrat zu nass ist. Kokosfaser sorgt für einen optimalen Sauerstoffgehalt, selbst wenn es komplett durchnässt ist. Und wenn fachgerecht gegossen wird, kann es bis zu 70% mehr Sauerstoff zu den Wurzeln transportieren als reine Erde.
- Starke natürliche Abwehrkräfte gegen Schädlinge und Krankheiten - Züchter, die vorwiegend Kokosfaser als Nährboden nutzen um Cannabis anzubauen, stellen fest, dass sie weniger Ärger mit Schädlingen und Krankheiten haben, auch die Gefahr, dass sich Schimmel bildet ist stark reduziert.
- Komplett neutral - Kokosfaser ist ein optimaler Nährboden für Hydrokultur, da es reaktionsträge und pH-neutral daher kommt. Das ermöglicht die komplette Kontrolle über alle Nährstoffe, mit denen die Pflanzen versorgt werden.
- Verstärktes Wachstum - Im Vergleich zu Erde bietet Kokosfaser eine weitaus höhere Wachstumsrate für Cannabispflanzen. Das liegt daran, dass es alle nötigen Nährstoffe schnell, extrem leicht zugänglich und mit erhöhtem Sauerstoffgehalt an die Wurzeln abgibt.
- Einfaches Spülen - Falls Probleme mit Nährstoffen auftreten, kann man
Kokosfaser leichter spülen als Erde. Das erhöht die Chance enorm, dass die Pflanzen Probleme wie diese überleben und spart außerdem Zeit bei der letzten Spülung vor der Ernte.
- Umweltfreundlich - Kokosfaser ist ökologisch nachhaltig und kann mehrmals benutzt werden, solange man es zwischendurch ordentlich durchgespült hat.
Wie man Cannabis mit Kokosfaser anbaut
Es gibt eine ganze Reihe an Möglichkeiten, Kokosfaser für den Anbau von Gras zu nutzen aber wir wollen uns heute auf die am häufigsten verwendete Methode für Anfänger konzentrieren. Wie schon gesagt, bieten alle namhaften Nährstoff-Hersteller Produkte an, die speziell für die Verwendung mit Kokosfaser konzipiert wurden.
- Füllt einen Topf mit der Kokosfaser-Mischung, macht in der Mitte ein etwa 2,5 cm tiefes Loch und lasst die gekeimten Samen dort hinein fallen. Deckt das Loch wieder zu und befeuchtet den Nährboden.
- Sobald die ersten Blätter zu sehen sind, ist es Zeit zum Füttern! Einige Züchter empfehlen, die Gabe von Nährstoffen in den ersten Wochen mindestens zu halbieren und das Wachstum ganz genau zu beobachten. Falls Ihr irgendwelche Probleme erkennt, die damit zu tun haben, dass die Pflanze zu viel Nährstoff bekommt, spült Ihr die Pflanzen einmal gut durch und reduziert die Leitfähigkeit des Substrates (Versalzung) auf ein Minimum. Es ist wichtig, dass der pH-Wert von Kokosfaser immer zwischen 5,5 und 6,5 liegt.
- Anbauen mit Kokosfaser ist nicht nur einfach und robust gegen Benutzungsfehler (perfekt für Anfänger), sondern hilft auch, das bestmögliche Endresultat zu erzielen. Für die leckersten, harzigsten und wirkungsvollsten Blüten, nach dem Trocknen das Veredeln nicht vergessen.
Wir wünschen viel Glück und eine reiche Ernte!