Millionen von Menschen auf der ganzen Welt gebrauchen medizinisches Marihuana, und die wissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass diese viel geschmähte Pflanze eine große Bandbreite medizinischer Anwendungsmöglichkeiten und potenziellen gesundheitlichen Nutzens bietet, wenn sie korrekt und maßvoll angewendet wird.
Studien zu den Cannabinoiden THC und CBD haben gezeigt, dass Cannabis eine mögliche ergänzende Behandlungsoption sein kann, wenn es um alle möglichen Beschwerden geht, von Krebs bis zu Epilepsie, chronischen Schmerzen, Autismus und vielem mehr, und es mehren sich die Anzeichen dafür, dass medizinisches Marihuana auch bei der Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) von Nutzen sein könnte.
Es ist ein Leiden, von dem heutzutage mehr als 1,3 Millionen Amerikaner betroffen sind. Es befällt vorwiegend das Gewebe um die Gelenke herum und verursacht Schwellungen, Schmerzen, Müdigkeit, Gewichtsverlust sowie eine Reihe von weiteren Symptomen wie etwas Depression und Angstzustände. Dieses Essay befasst sich mit der Frage, wie Cannabis hier hilfreich sein könnte.
Was sagt die Forschung zum Nutzen von CBD bei RA?
Es hat in den letzten Jahrzehnten viele Studien gegeben, die sich mit der Frage befasst haben, wie Cannabis mit dem menschlichen Körper interagiert, welche Wirkungsweisen es auslösen kann und warum es bei den Menschen, die es konsumieren, bestimmte Gefühle und Empfindungen hervorruft.
Auch zu CBD hat es viel Forschung gegeben. CBD steht für Cannabidiol. Es ist eine natürlich vorkommende chemische Verbindung, ein sog. Cannabinoid, das in der Cannabispflanze enthalten ist. Es gibt noch viele andere Cannabinoide, z. B. THC und CBG.
Es liegen einige Forschungsarbeiten zu den therapeutischen Effekten von medizinischem Cannabis vor. Eine Studie aus dem Jahre 2006 setzte sich beispielsweise damit auseinander, wie Cannabis-basierte Behandlungen bei RA-Patienten zum Einsatz kommen könnten. Nach mehrwöchigen Untersuchungen kam das Forschungsteam zu dem Schluss, dass RA-Patienten dank der Verwendung der Cannabis-basierten Medizin eine Linderung ihrer Symptome erfahren hatten. Dazu gehörte die Verringerung von Schmerzen und Entzündungen in den betroffenen Körperzonen, und viele berichteten auch, dass sich ihre Schlafqualität verbessert hatte und sie nur milde Nebenwirkungen gespürt hatten.
Eine weitere Studie fand 2016 statt, dieses Mal wurde die Wirkung von CBD-Gel bei Ratten mit Arthritis untersucht. Die Resultate waren wiederum ermutigend, die Forscher stellten fest, dass das CBD-Gel in der Lage war, ohne offenkundige Nebenwirkungen die Schmerzen und Entzündungen bei den Ratten zu mildern.
2008 gab es zudem eine Auswertung einer Reihe von Studien, bei denen CBD zur Behandlung chronischer Schmerzen wie z. B. infolge von RA eingesetzt wurde. Diese Auswertung gelangte zu dem Schluss, dass CBD in der Lage war, die Schmerzempfindung von Patienten mit chronischen Schmerzen zu dämpfen sowie ihre Schlafqualität und generelle Lebensqualität zu verbessern, und das ohne größere Nebenwirkungen.
Es gab etliche weitere Studien und Berichte, die sich mit den Anwendungsmöglichkeiten und dem gesundheitlichen Nutzen von CBD befasst haben, und in vielen Fällen wurde festgestellt, dass CBD eine ganze Reihe von therapeutischen Eigenschaften besitzt, unter anderem die Fähigkeit, Schmerzen zu verringern, Entzündungen zu lindern sowie Stress und Angstzustände zu vermindern.
Wie kommt all das zustande? Nun, die Wissenschaft ist sich nach jetzigem Stand der genauen Funktionsweise von CBD im menschlichen Körper noch nicht ganz sicher. Es ist jedoch bekannt, dass CBD in der Lage ist, mit einem System im menschlichen Körper zu interagieren, das Endocannabinoid-System (ECS) genannt wird.
Das ECS ist ein komplexes System, das selbst für führende Wissenschaftler noch voller Geheimnisse ist, es ist jedoch mit einer ganzen Reihe von körperlichen Prozessen und Empfindungen wie Schmerz, Müdigkeit, Appetit etc. in Verbindung gebracht worden. Man nimmt an, dass CBD und andere Cannabinoide das ECS in verschiedener Weise beeinflussen und positive Effekte herbeiführen, wie etwa eine bessere Stimmung, weniger Schmerzen oder einen gesteigerten Appetit.
Wie man CBD bei der Behandlung von RA einsetzt
Einer der Vorteile bei der Anwendung von CBD ist, dass es verschiedene Möglichkeiten der Einnahme gibt und jeder Patient entsprechend seiner Bedürfnisse und Vorlieben die für sich beste Darreichungsform herausfinden kann.
Die üblichste Art des Konsums von medizinischem Marihuana ist das Rauchen. Es ist die traditionellste Methode und führt zu einer schnell einsetzenden Wirkung, denn die aufgenommenen Cannabinoide gelangen dann sehr schnell in die Blutbahn.
Eine ähnliche Option ist das Verdampfen von Cannabis. Vaporizer-Geräte wie etwa E-Zigaretten und Vape Pens sind heutzutage sehr beliebt, und einige Studien haben gezeigt, dass sie sicherer im Gebrauch sind als die traditionelle Methode des Rauchens, da beim Verdampfen keine Verbrennung stattfindet, was es weniger schädlich für die Lunge macht.
Man kann auch CBD-Produkte wie z. B. CBD-Öl verwenden, welches man direkt unter die Zunge tropfen kann. Dafür ist also weder Rauchen noch Verdampfen und auch kein extra Zubehör erforderlich, und das CBD gelangt auf diese Weise ebenfalls schnell und effizient ins Blut.
Des Weiteren sind essbare Cannabisprodukte (Edibles) eine Option, wie etwa Kekse oder Brownies, die man entweder selbst zuhause herstellen oder als Fertigprodukte von verschiedenen Firmen kaufen kann. Bei Edibles dauert es deutlich länger, bis die Wirkung einsetzt, doch diese wird dann oft als stärker und länger anhaltend empfunden.
Weitere mögliche CBD-Produkte für die Anwendung bei einer RA-Behandlung und anderen chronischen Schmerzleiden sind äußerlich anzuwendende CBD-Salben, die man direkt auf der Haut verteilt, was es dem CBD ermöglicht, direkt in die lokalen Zonen zu gelangen, die am stärksten entzündet und schmerzend sind.
Kann man CBD zusammen mit anderen Medikamenten verwenden?
CBD kann RA-Patienten zwar positive Effekte wie etwa Schmerzlinderung oder Abmilderung einer Entzündung bescheren, doch es ist wichtig zu wissen, dass es die Wirkung von bestimmten anderen Medikamenten beeinträchtigen kann. Man sollte es beispielsweise vermeiden, CBD zusammen mit Medikamenten zu verwenden, die mit einem „Grapefruit“-Warnhinweis versehen sind. Ein solcher Warnhinweis besagt, dass Patienten, die die betreffende Medizin einnehmen wollen, den Konsum von Grapefruits oder Grapefruit-Saft vermeiden sollten. Laut der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA führen Letztere zu einer erhöhten Konzentration des Medikaments in der Blutbahn und verstärkten Nebenwirkungen. Wenn Du CBD zwecks Linderung der Symptome eines bestimmten Leidens einnimmst, solltest Du vor der Einnahme stets einen Arzt konsultieren. Es laufen zur Zeit wissenschaftliche Studien, mit denen untersucht wird, wie CBD mit anderen Medikamenten interagiert.