Es gibt viele verschiedene Trainingsmethoden, die dafür verwendet werden können, um die Erträge der Pflanzen zu erhöhen, und manche davon bieten auch andere praktische Vorteile.
Eine dieser Methoden ist eine Beschneidung, das Lollipoping einer Cannabispflanze, die von vielen Gärtnern bevorzugt am Ende der Wachstumsphase angewendet wird, um das Wachstum der Pflanzen zu kontrollieren.
Was ist Lollipopping?
Die Lollipopping Beschneidungstechnik trägt diesen Namen, weil die Pflanze wie ein Lollipop aussieht, wenn man die unteren Zweige der Pflanze entfernt und das bauchige Laubwerk stehen lässt (naja, mehr oder weniger!...).
Lollipopping funktioniert auch bei Autoflowers, allerdings wird diese Methode häufiger bei photoperiodischen Pflanzen angewendet, weil sie einfach höher wachsen und mehr Laub produzieren.
Bei der Cannabis Lollipop-Methode werden die unteren Zweige der Cannabispflanze entfernt. Und was heißt das genau? Wenn man Lollipopping bei Cannabispflanzen anwendet, bedeutet das, dass das untere Drittel bis zur Hälfte der Pflanze entfernt wird.
Wie man die Lollipop-Methode anwendet
Wenn man Lollipopping an einer Cannabispflanze durchführt, ist es immer eine gute Idee sicherzustellen, dass das Werkzeug steril ist. Ein scharfe, kleinere Schere wird für kleinere Zweige empfohlen, wobei für größere Exemplare eventuell eine Gartenschere von Nöten sein könnte. Besonders gut entwickelte Pflanzen entstehen aus outdoor Cannabis-Samen.
Wenn man sich die Pflanze anschaut, wird es schnell offensichtlich, welche Zweige man entfernen sollte. Die unteren Zweige sind natürlich dünner und staksiger mit kleineren Blättern (und unterentwickelten Blütenansätzen, wenn Lollipopping während der Blühphase durchgeführt wird).
Um Lollipopping an einer Cannabispflanze auszuführen, werden Zweige mit einem sauberen Schnitt direkt am Stamm entfernt. Es wird ein Schnitt in einem Winkel von 45° empfohlen, damit Wasser einfacher abrollen kann und verhindert wird, dass sich Feuchtigkeit in der Schnittwunde ansammelt und eine Infektion verursacht.
Neben den unteren Zweigen muss man eventuell auch etwas in der Mitte der Pflanze entfernen. Auch hier geht es um Zweige, die keinen Nutzen bringen - dünn, verworren, mit mickrigen Blütenansätzen.
Wieviel sollte man entfernen? Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, dann lasst lieber Vorsicht walten.
Wie bei allen Beschneidungs-Techniken, passiert es Anfängern häufig, dass sie übereifrig werden und zu viel abschneiden. Trotz des “Lollipopp” im Namen, sieht das Endergebnis eher aus wie ein Regenschirm, nakt im unteren Teil und mit Zweigen, die ringsum aus dem Stamm spießen (und weiter oben ein gesundes, buschiges Laubwerk bilden).
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Lollipopping?
Wie bei allen Anbau- und besonders bei Trainingsmethoden, haben Gärtner unterschiedliche Auffassungen, die auf ihren eigenen Erfahrungen basieren.
So sind sich die meisten Gärtner, die im GrowRoom oder im Freiland anbauen, einig, dass man Lollipopping vor dem Vollenden der Wachstumsphase durchführen sollte. Die Logik dahinter ist, dass Lollipopping sehr viel Stress ausübt und die Pflanze dann Zeit zum Heilen benötigt.
Allgemein braucht eine Pflanze etwa eine Woche, um sich von einer strapaziösen Trainingsmethode wie Lollipopping zu erholen. Daraus kann man schließen, dass sich Stress während der Blühphase negativ auf die Entwicklung der Blüten auswirkt, also warum sollte man das riskieren?
Allerdings gibt es auch einige Gärtner, die bestreiten, dass die Pflanzen dadurch besonders strapaziert werden und die es bevorzugen, Lollipopping erst nach Beginn der Blühphase durchzuführen, um besser zu sehen, welche der Blütenansätze zu halten sind.
Am Ende muss man es selbst ausprobieren, um zu sehen, welche Methode man besser findet, aber es wird trotzdem allgemein empfohlen, ab 3 Wochen Blühphase kein Lollipopping mehr durchzuführen.
Vorteile von Lollipopping
- Der Hauptgrund für das Lollipopping von Cannabispflanzen ist es die Energie der Pflanze, die für die unteren, weniger produktiven Zweige (spindlige Zweige, kleine Blätter und Popcorn Buds) verbraucht wird, für die Entwicklung der oberen Buds nutzbar zu machen.
- Lollipopping ist auch eine gute Methode, die Luftzirkulation am unteren Ende der Pflanze zu verbessern, um Schimmelbildung vorzubeugen. Dies ist besonders beliebt bei Gärtnern, die in einem Klima im Freiland anbauen, wo es in den Tagen kurz vor der Ernte schon etwas herbstlicher wird.
- Es wird benutzt, um mehr Licht an die Blütenansätze zu lassen, wo das Laubwerk besonders dicht ist, besonders wenn die Pflanzen von oben beleuchtet werden.
- Eine Methode, die oft gemeinsam mit anderen Trainingsmethoden, wie z.B. SCORG (Screen of Green), bei der die unteren Zweige kaum Licht erreicht.
- Auch bei der Bekämpfung von Schädlingen ist sie hilfreich, indem den Schädlingen so der Weg vom Nährboden zur Krone und zwischen den Pflanzen durch überlappendes Laub abgeschnitten wird.
Lollipopping bei Pflanzen, um Zwittrigkeit im GrowRoom zu vermeiden.
Interessante Terpenprofile und extra Potenz sind verantwortlich für die Popularität der exotischen, kalifornischen Sorten. Allerdings ist verringerte Stabilität eins der Nachteile dieser neuen Generation exotischer Genetik.
Das kann manchmal zu Problemen mit Hermaphroditismus im GrowRoom führen. Pollensäcke entwickeln sich meistens auf den unteren Zweigen und Lollipopping kann das verhindern.
Gleichzeitig wird ein freier, überschaubarer Raum geschaffen, der es leichter macht, sich entwickelnde Pollensäcke zu identifizieren (und schnell zu entfernen, bevor sie den Rest der Pflanze kontaminieren).
Fazit
Lollipopping von Cannabispflanzen wird üblicherweise von erfahrenen Gärtnern verwendet, um den Wuchs der Pflanzen zu kontrollieren, die Erträge zu steigern und das Risiko von Problemen während der Blühphase zu verringern.
Lollipopping ist eine von relativ wenigen Trainingstechniken, die regelmäßig angewendet werden und falls Ihr Interesse daran habt, Euch über andere Trainingstechniken zu informieren, findet Ihr in unserem Cannabis Blog weitere Artikel über LST Low Stress Training), SCROG (Screen of Green), SOG (Sea of Green), Supercropping, Topping und Fimming.