Jeder Outdoor-Cannabisgrower kennt dieses Panikgefühl, wenn er einen ungebetenen Besucher an seiner Pflanze entdeckt. Was oft in Form von beschädigten Blättern offenkundig wird – sie verlieren Farbe, habe kleine Löcher oder Kerben in der Blattoberfläche. Es ist die schreckliche Erkenntnis, dass ein Schmarotzer an Deiner geliebten Pflanze herumknabbert…
Erstens - keine Panik. Wenn Du ein guter, sorgfältiger Grower bist, solltest Du schon die frühen Anzeichen erkennen können, so dass eine gute Chance hast, das Problem in den Griff zu kriegen. Zweitens, greife nicht zu chemischen Mitteln (auch wenn sie als „sicher“ beworben werden). Sie locken zwar mit der Aussicht, das Problem mit einem Schlag zu beseitigen, wir raten aber dennoch von der Chemokeule ab. Es ist Teil des Paradise-Mantras, so organisch wie möglich anzubauen – schließlich steht am Ende des Prozesses ein Produkt, das für den menschlichen Konsum bestimmt ist, und Du wirst Deinem Körper sicher nicht diesen giftigen Chemokeulen-Mist zuführen wollen! Stattdessen solltest Du für Deine Cannabispflanzen nach Möglichkeiten der biologischen Schädlingsbekämpfung Ausschau halten.
Arbeite mit der Natur
Eine der Gefahren nach dem Aussäen Deiner Cannabissamen für den Außenanbau ist, dass Du Dich mit dem auseinandersetzen musst, was die Natur Dir in den Weg stellt. Indoor-Grower haben es in dieser Hinsicht leichter, dank einer kontrollierbaren Umgebung, die leicht zu managen ist. Die Kehrseite der Medaille ist hier aber, dass wenn indoors Schädlinge auftreten, diese dort oft größere Probleme bereiten, denn wenn sie einmal drin sind, ist es schwer, sie wieder herauszubekommen. In der freien Natur, wo Schädlinge öfter auftreten, können sie mithilfe von Bekämpfungsmaßnamen daran gehindert werden, größeren Schaden anzurichten.
Wir haben schon viele Outdoor-Pflanzen gesehen, die z. B. in trockenen Sommern einem Befall mit roten Spinnmilben trotzen und gute Erträge liefern konnten. Was teilweise an guter Genetik liegt – Sorten wie etwa Spoetnik #1 , Original White Widow IBL und Durga Mata verfügen über eine natürliche Schädlingsresistenz – aber auch damit, dass man zwecks Bekämpfung gut mit der Natur zusammenarbeiten kann.
Wenn er einen Schädlingsbefall bemerkt (wozu man häufig eine Lupe braucht, um die Schädlingsart und die Schadensart zu erkennen), ist ein Outdoor-Grower gut beraten, biologische Schädlingsbekämpfung anzuwenden. Denn es steht eine ganze Schar von räuberischen Insekten bereit, sich über Dein Problem herzumachen! Wenn sie angekommen sind, können die Beutel mit den kleinen Räubern erstmal etwas enttäuschend wirkend (da man sie aufgrund ihrer geringen Größe kaum sehen kann!), doch wenn Du sie dann der Nahrungskette rund um deine Pflanzen hinzufügst, werden sie dabei helfen, Dein Problem in den Griff zu bekommen.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass selbst wenn die Räuber Deinen Schädlingsbefall nicht komplett eliminieren, sie zumindest so viel ausrichten können, dass das Schädlingsproblem für die Pflanzen nicht existenziell bedrohend wird. Es gibt viele Firmen, die für Cannabis und andere Pflanzen biologische Schädlingsbekämpfungsmittel anbieten. Manche kann man vorbeugend einsetzen (z. B. Wenn Du weißt, dass ein bestimmter Schädling oft auftritt), während andere reaktiv verwendet werden.
Drei häufige Cannabis-Schädlinge und biologische Schädlingsräuber als Gegenmittel...
Hier ein Überblick über einige häufig vorkommende Schädlinge sowie die für die Cannabis-Pflanzengesundheit empfohlenen entsprechenden biologischen Schädlings-Gegenspieler:
Läuse sind weltweit bei Cannabis ein Problem, sie fühlen sich von den Cannabispflanzen angezogen und saugen Säfte aus den Cannabisblättern, was zu Blattschäden und -verfärbungen führt sowie durch die Beschädigung potenziell auch zu Schimmelbefall. Die perfekten Raubinsekten gegen Läuse sind Aphidius and Aphidoletes – ihre natürlichen Feinde.
Thripse sind gelb/weiß und winzig. Sie destabilisieren die Cannabispflanze, indem sie an den Blattsäften saugen. Um ein Thrips-Problem loszuwerden, rufe die Kavallerie herbei, und zwar bestehend aus den folgenden Räubern: Amblyseius cucumeris und dem Liebling aller kleinen Kinder, dem rot-schwarz gefleckten Marienkäfer.
Rote Spinnmilben sind ebenfalls Saftsauger und rufen punktförmige Blattschäden hervor (bis hin zum kompletten Absterben der Blätter). Wenn sich eine ganze Kolonie bildet, erscheinen gesponnene Netze auf den Pflanzen (dann ist es schon zu spät). Wenn man rechtzeitig biologische Schädlingsräuber wie Phytoseiulus persimilis an den Start bringt, kann man das Problem jedoch in Schach halten.
Der beste Weg, Schädlinge unter Kontrolle zu haben, ist, seine Pflanzen genau zu beobachten und nach frühen Anzeichen für ein Problem Ausschau zu halten. Zu diesem Zweck ist eine Lupe ein unverzichtbares Werkzeug für jeden Cannabis-Grower, denn die Schädlinge sind sehr klein. Wenn man einen Schädlingsbefall frühzeitig bekämpft, gibt einem die Natur die notwendigen Waffen in die Hand, das Problem einzudämmen bevor es ausufert.