Die Sämlingsphase der Cannabispflanze ist eine der vier Entwicklungsphasen, die am kürzesten ist, und dennoch trägt sie einen wesentlichen Teil dazu bei, wie gesund die ausgewachsene Pflanze letztendlich sein wird. In diesem Artikel werden wir diese Faktoren etwas genauer beleuchten und auf einige der häufig auftretenden Probleme und Tipps zu diesem Thema näher eingehen.
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Was genau ist die Sämlingsphase?
Diese Phase umfasst das frühe Wachstum einer Cannabispflanze zwischen der Keimung und dem Beginn der Wachstumsphase. Dies gilt sowohl für feminisiert photoperiodische als auch für autoflower Samen. Nachdem das Saatgut den Keimungsprozess erfolgreich abgeschlossen hat, treibt es aus, eine kleine Pfahlwurzel kommt zum Vorschein und der Sämling beginnt sich im Nährboden zu etablieren.

Während die Pfahlwurzel nach unten wächst, bricht die Jungpflanze durch den Nährboden, wächst weiter nach oben und entfaltet ihre ersten Blätter, die Kotyledone genannt werden. Diese Keimblätter haben gezackte Ränder, und während das kleine Pflänzchen heranwächst, beginnen diese Blätter ihre unverwechselbare Form des berühmten Cannabis-Blattes anzunehmen. Nun darf man das Pflänzchen auch als Sämling bezeichnen.
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Wie lange dauert diese Phase?
Diese Phase dauert zwischen 2 und 3 Wochen (im Freiland eventuell etwas länger, besonders wenn die Lichtverhältnisse ungünstig sind – wie z.B. mehrere trübe Tage).
Während der Sämlingsphase der Cannabispflanze kann es so erscheinen, als ob das Wachstum relativ langsam voran gehen würde, aber der größte Teil der Magie passiert unterirdisch. In ihren ersten Lebenswochen sind Pflanzen hauptsächlich damit beschäftigt, so schnell wie möglich ihr Wurzelsystem zu entwickeln und zu stärken.
Sobald dies etabliert ist, beschleunigt sich das Aufwärtswachstum. Diese Phase dauert an, bis sich das Blattwerk zunehmend schneller entwickelt und Seitenzweige austreiben, die sich verdichten.
Wichtige Tipps für gesunde Sämlinge

Licht, Wasser, Nährboden und Wärme sind während dieser Entwicklungsphase wesentliche Zutaten, um das noch schwache Wurzelsystem zu ernähren und den kleinen Sämling zu einer vollwertigen Pflanze zu machen.
Anpflanzen
Es gibt zwei Ansätze in Bezug auf das Anpflanzen von gekeimten Samen. Die meisten Gärtner pflanzen Cannabis-Sämlinge in kleine Töpfe – aber nicht zu klein, damit die Entwicklung des Wurzelsystems nicht gehemmt wird.
Einige Gärtner empfehlen als Alternative, dass die Samen direkt in den Behälter gepflanzt werden, in dem sie ihren gesamten Lebenszyklus verbringen, um Stress beim Umtopfen zu vermeiden.
Am häufigsten wird ein kleiner Topf verwendet und dann umgetopft, wenn die Pflanze eine bestimmte Wuchshöhe erreicht hat.
Wir schlagen vor, immer einen speziellen Nährboden für Samen oder Sämlinge zu benutzen (Anzuchterde), damit das kleine Pflänzchen während dieser Phase mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt wird. Der pH-Wert liegt idealerweise bei 6,0 – 6,5.
Bewässern

In der Anfangszeit sollte man oft aber wenig gießen, um das Wurzelsystem nicht zu ertränken, was zu Wurzelfäule führen kann. Auf der anderen Seite trocknet das Wurzelsystem natürlich aus, wenn es zu wenig Wasser bekommt.
Der Schlüssel liegt darin, den Nährboden regelmäßig zu prüfen, um sicherzustellen, dass er feucht ist.
- Wenn die Pflanze noch klein ist und Blätter bildet, wird empfohlen, zum Bewässern eine Sprühflasche mit feinem Nebel zu benutzen.
- Um Sämlinge vor dem Austrocknen zu schützen und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, wird empfohlen mithilfe einer durchsichtigen, Kuppel-ähnlichen Abdeckung, wie z.B. einer Plastikflasche ein Mikroklima zu erschaffen.
- Die Relative Luftfeuchte sollte, wenn möglich, bei 80 – 90% liegen, um optimales Wachstum zu fördern.
Beleuchtung
Ein Cannabis-Sämling streckt sich und wächst dem Licht entgegen. Während die Pflanze noch klein ist, kann sie allerdings auch durch zu viel Licht beschädigt werden.
- Wenn Lampen zum Einsatz kommen, ist das weiche Licht einer CFL oder eine gedimmte LED mehr als ausreichend.
- Falls sie auf einem Balkon oder einer Fensterbank stehen, wird empfohlen, für die ersten 1-2 Wochen oder bis der Sämling etabliert ist, starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
- Mit PAR-Sensoren kann man die Intensität des Lichts besser einschätzen.
- Die empfohlene Lichtintensität für diese Entwicklungsphase liegt zwischen 100 und 200 μmol.
- Bitte sicherstellen, dass die Pflänzchen mindestens 16 Stunden pro Tag Licht bekommen.

Temperatur
Gesunde Sämlinge gedeihen unter warmen und feuchten Bedingungen. Die ideale Temperatur für einen Cannabis-Sämling sollte konstant sein und zwischen 21 – 25°C (70 – 80° F) liegen.
- Temperaturschwankungen sind ein häufiges Problem im Freiland. Ein selbstgemachtes Biom kann die Pflanzen schützen und ein Mikroklima schaffen. So kann man es auch an einem sonnigen Ort platzieren und Probleme mit Stretching vermeiden.
- Indoors ist es viel leichter, die Temperatur zu regulieren. Bitte sicherstellen, dass sie so konstant wie möglich ist und die Sämlinge genug Licht bekommen.
Sollte man Cannabis-Sämlinge düngen?
Sämlinge brauchen in den frühen Entwicklungsphasen keinen Dünger, vor allem wenn sie in einer speziellen Anzuchterde wachsen. Während sie sich weiterentwickeln und nach oben und seitlich ausbreiten, düngen einige Gärtner mit einer schwachen Nährstofflösung.
Wir empfehlen allen Gärtnern, sich gut über die verschiedenen Dünger, die auf dem Markt sind, zu informieren und die Hinweise zu deren Anwendung gründlich zu lesen.
Häufig auftretende Probleme

Zusätzlich zu Wasser, Licht und Klima, die wir schon angesprochen haben, sind es Schädlinge oder Nährstoff-bezogene Ursachen, die zu Problemen führen können.
- Schädlinge: Sauberkeit im GrowRoom ist die beste Methode Schädlingen während der Sämlingsphasae – wobei Spinnmilben, Schild- und Blattläuse am häufigsten vorkommen. Nichtsdestotrotz, sobald man die Übeltäter identifiziert hat, kann man die Pflanzen zum Beispiel mit Neemöl oder einer Seifenlösung effektiv bekämpfen.
- Nährstoffbrand kann ein Problem für Jungpflanzen darstellen, wenn der Nährboden mit zu vielen Nährstoffen angereichert ist. Anzeichen von Nährstoffbrand sind schlaffe Pflanzen, Blätter die vergilben und ‘verbrannte’ Blattspitzen.
Umtopfen
Die einfache Antwort auf die Frage, wann man umtopfen soll, ist, wenn sie zu groß für ihre Behälter sind. Ein größerer Topf mit frischen Nährboden kräftigt das Wurzelsystem und fördert neues Wachstum.
Hier sind unsere Tipps zum Umtopfen mit näheren Informationen.
Fazit
Zusammenfassend – die Sämlinge der Cannabispflanze müssen sorgfältig gepflegt werden, da sie während dieser Entwicklungsphase recht empfindlich sind. Sie benötigen Wasser, Luftfeuchtigkeit, Wärme und Licht um zu gedeihen, allerdings muss man auch für diese Aspekte das richtige Gleichgewicht finden, um Probleme zu vermeiden.
Wenn die Saat aus ihrer Schale bricht, schlägt sie Wurzeln unter der Erde und produziert Blätter über der Erde. Im Laufe der Zeit beschleunigt sich das Wachstum und mehr Blätter kommen zum Vorschein.
Mit sorgfältiger Pflege geht es bald in die nächste Entwicklungsphase über: die Wachstumsphase und letztendlich die Blütephase. Sorgfältige Pflege während dieser Phase schaffen optimale Voraussetzungen.